Ullala, Ullala, zisch, zisch, zisch

Auch wenn es alle so machen: Am Schluss erwischt es immer einen und der ist dann der Dumme. Diesmal ist die Dumme Ulla Schmidt, ihres Zeichens Gesundheitsministerin. Sie hat ihre Dienst-S-Klasse mit in den Urlaub genommen, inklusive Fahrer. Südspanien. Heißes Pflaster – in verschiedener Hinsicht. Dem Fahrer hat man aus dem Hotelzimmer Papiere und Schlüssel des Autos entwendet – und das Auto gleich mit. Der Steuerzahler kommt für den Schaden auf.

Die Fahrzeuge dürfen privat für den Urlaub genutzt werden, wenn auch ein Funken Dienstliches dabei ist. Frau Schmidt wollte sich Einrichtungen für deutsche Pensionisten in Spanien ansehen – fadenscheinig.

Jetzt haben wir alle ein schönes Sommerloch-Thema. Abgesetzt wird die Ministerin sicher nicht – das wäre für den Steuerzahler noch schlimmer, weil teurer. Sie wird sowieso keine Ministerin mehr. Das steht spätestens jetzt fest. Aber die SPD wird sich sowieso nachhaltig von der Regierungsbank in Berlin verabschieden.

Auch die Politik- und Politikerverdrossenheit gewinnt neue Nahrung. Und das ist mit Sicherheit die schwerer wiegende Folge dieser „Affäre“ (irgendein Affären-Kompositum wird sich in diesem Fall sicher etablieren).

Die Ärzte freuen sich. Jetzt dürfen sie auf die Ministerin schießen. Schließlich sind die Ärzte auch schon als Sommerloch-Thema durch die deutschen Dörfer getrieben worden. Bestechungsvorwürfe und staatsanwältliche Ermittlungen und so.

Überall Menschen mit Stärken und Schwächen. Und die Kinder im Kindergarten singen: „Ullala, Ullala, zisch, zisch, zisch.“

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