Doch kein Aufschwung

Na, die Nachricht hat eingeschlagen. Die deutsche Wirtschaft wird in diesem Jahr um 5 bis 6% schrumpfen. Die Politik ist geschockt. Zwei Konjunkturpakete mit einem Umfang von rund 80 Mrd. Euro haben die Krisenwelle nicht stoppen können – Deutschland droht, wie der große Rest der Welt darin zu versinken.

Die Börse hat sich einigermaßen unbeeindruckt gezeigt. US-Unternehmen haben zum Teil recht gute Zahlen vorgelegt. Das hat den Dow Jones ins Plus drehen lassen und dem Dax auch soviel Luft verpasst, dass er deutlich im Plus schließen konnte.

Ich war heute auf einer Investitionsgütermesse für die Textil- und Modeindustrie. Die Stimmung ist sehr gemischt. Noch immer gibt es die Warner, die von einer Krise und dem Gerede darüber nichts wissen wollen. Tatsache ist: In allen Branchen wird es zu einer Marktbereinigung kommen. Wer übrig bleibt, hat gute Zukunftschancen.

Welche Prognosen taugen nun besser: Die Hochrechnungen der Wirtschaftsinstitute oder der Dax als Frühindikator? Sollte jemand dazu eine Meinung haben, sollte er sie kundtun. Ich bin mir noch nicht sicher.

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Silberstreif

Na, was ist denn da los? Aus der Wirtschaft kommen die ersten Signale für eine Besserung. Handelsblatt.com fragt, ob das Ende der Bankenkrise naht. Die Börsen haben sich berappelt und die Tiefststände verlassen.

Was sollen wir davon halten? Die Börsenentwicklung läuft der Konjunktur erfahrungsgemäß etwa ein halbes Jahr vorne weg. Soll es Ende des Jahres tatsächlich schon wieder aufwärts gehen, zumindest in den am stärksten gebeutelten Industrienationen USA und Großbritannien? Der Rest – bis auf wenige Ausnahmen – wird dann schon folgen.

Das wäre schön. Sollte der Aufschwung sich so bald einstellen, dann könnten die Staaten um bedrohliche Inflationsraten herumkommen. Das einzige Problem wären dann wahrscheinlich mittel- und langfristig die hohen Staatsverschuldungen, die über Generationen auf den Volkswirtschaften lasten werden.

Gestern noch war ein Tag voller übler Nachrichten. Achim Preu hat im Darmstädter Echo einen sehr guten Kommentar verfasst, der sich ebenfalls auf den aus Automobilbranchen-Sicht schlimmen Tag gestern befasste. Die üblen Nachrichten von Daimler und Schmitz Cargobull waren da nur die Leuchttürme, die zu Ostern Schlimmes vermuten ließen.

Jetzt kommen dann doch die positiven Anzeichen, die erst noch ein Silberstreif am Horizont darstellen. Vielleicht sind die Konjunkturpakete der Regierungen rund um den Globus richtig kommissioniert worden. Was auch immer der Grund ist: Es ist gut, dass man sich wieder mit guten Dingen beschäftigen kann – ohne dabei die Wachsamkeit außer acht zu lassen.

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Abgewrackt

Es ist falsch. Es ist falsch, dass die Regierung noch mindestens eine Milliarde Euro in die Hand nimmt, um den Kauf von Neuwagen bzw. Jahreswagen zu fördern. Schlecht beraten ist man, wenn man ausgerechnet die Manager von Autokonzernen dazu befragt, wie sie diesen Schritt bewerten.

Es gibt ausreichend Wirtschaftswissenschaftler, die die Wirkung dieser Maßnahme für äußerst fragwürdig halten. Natürlich werden jene Leute, die sich jetzt für den Kauf eines Wagens entscheiden, in den kommenden Jahren als Käufer ausfallen. Natürlich werden die Preise für Gebrauchte nachhaltig sinken. Auch der Wertverlust der jetzt gekauften Autos wird sich entsprechend entwickeln.

Nun geht es heftig auf Wahlkampf zu – und leider bekommt die Politik oftmals recht, wenn sie sich mit kurzfristigen Aktionen profiliert. Die Abwrackprämie ist rausgeworfenes Geld, das leider wieder einmal vom Steuerzahler kommt. Schade, eigentlich.

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