Schulbücher terminiert

Der Arnie traut sich was. Das war früher so, als er als Terminator und Eraser über die Kinoleinwände zog. Und heute als Gouverneur von Kalifornien ist das genauso.

Jetzt hat er beschlossen, die gedruckten Schulbücher abzuschaffen und sie gegen elektronische Varianten auszutauschen. Die herkömmlichen Werke seien zu schwer und zu teuer. Punkt. Kalifornien ist ein Hochtechnologie-Standort, das muss man auch auf diesem Weg dokumentieren, sagt er. Schon im Herbst sollen die Lehrwerke wahrscheinlich auf einem speziellen E-Book-Reader zur Anwendung gelangen.

Wie das wohl die deutschen Schulbuchverlage sehen? Ich glaube, Schwarzenegger geht da einen richtigen und zukunftsweisenden Schritt. Mittelfristig sollte man auch bei uns über die Digitalisierung der Schulbücher nachdenken. Sicher sind die Hindernisse nirgends höher als in Deutschland – gerade wenn man an Lehrer und Eltern denkt.

Die Vorteile sind aber immens. Ständig wird beklagt, dass die Kinder zu schwere Ranzen schleppen. Ein E-Book-Reader wiegt nur den Bruchteil eines mobilen Bücherregals. Schmierereien in Büchern wären auch passé. Über interaktive Elemente könnte das digitale Schulbuch zu einem echten Arbeitsbuch werden. Auswertungsmöglichkeiten durch die Lehrkräfte wären ohne Medienbruch möglich. Mehr Transparenz, höhere Automatisierung – die Industrialisierung des Bildungsbetriebs in Bereichen, in denen es absolut Sinn macht. Die menschliche Komponente vergesse ich nicht. Sie hat im täglichen Offline-Umgang mit Kindern und Jugendlichen noch immer genug Raum.

Diese Dienstreise also könnte sich lohnen: Kultusminister fahrt nach Kalifornien und schaut Euch die Lösung an! Entlastet die Kinder und nutzt das Potenzial!

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I’ll be back – Hasta la vista, Baby!

Der Terminator, der es immerhin zum Gouverneur gebracht hat, hat die Gelegenheit ergriffen und ist in jenen Staat gereist, der ihm nach eigenen Angaben besonders viel bedeutet, weil er dort seine ersten Erfolge feiern konnte. Arnold Schwarzenegger kam nach Deutschland, weil der US-Bundesstaat, dem er vorsteht, Partnerland der diesjährigen Cebit in Hannover ist. Er wäre natürlich nicht gekommen, wenn wieder einmal der Busch in seiner Heimat gebrannt hätte. Aber zu dieser Jahreszeit kommt das eben nicht so häufig vor. Entsprechend reiste er an und hielt einen Vortrag, der Bundeskanzlerin Merkel ob der Mut machenden Wirkung gut gefiel, und schließlich stilecht mit einer Kombination der besten Sprüche aus Terminator (im Ranking der besten Film-Sprüche auf Platz 37) und Terminator 2 (76) beendet wurde.

Die Wirtschaftskrise hat der noch weltgrößten Computermesse einen Einbruch der Ausstellerzahlen von gut 20% beschert. Selbst wenn viele der heimischen Anbieter immer wieder betonen, das die Krise noch nicht wirklich bei ihnen angekommen ist, ist sie dennoch da. Besonders hart hat es bisher eben die USA und Asien getroffen. Das macht sich dann bei einer international ausgerichteten Messe dann doch bemerkbar.

Viel Beachtung wurde zum Auftakt der Veranstaltung einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom geschenkt. Einmal mehr wurde in diesem Zusammenhang untermauert, welch einschneidende Veränderung das Internet mit sich bringt. Bei den 14 bis 29-Jährigen fällt auf, dass in das Internet und dessen Nutzung wichtiger ist als die Beziehung zum aktuellen Partner. Mehr Personen dieser Altersgruppe können sich vorstellen auf den aktuellen Partner zu verzichten als auf das Internet.

Nun gut, sie sind ja noch jung. Dem aktuellen Partner folgt der nächste aktuelle Partner. Den finden sie dann vielleicht im Internet. Jeder zwölfte Befragte will laut Untersuchung seinen Partner bereits im Internet aufgegabelt haben. Diese Zahl erscheint mir etwas hoch – sei’s drum.

Die massive gesellschaftliche Veränderung, die das Internet mit sich bringt, wird hier in Ansätzen deutlich. Dieselbe Studie belegt auch, dass die Grenze für die ausgiebige Nutzung des Internet in allen Lebenslagen bei einem Alter von 50 Jahren die Gesellschaft teilt. Schon wird überlegt, wie man das ändern kann. Ich denke, es reicht, wenn man das die Zeit entscheiden lässt. Spätestens wenn Arnie Deutschland wieder besucht, wird sich die Altersgrenze verschoben haben.

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