Das Tal ist tief, breit und lang
Vor einigen Tagen habe ich mit dem Vorstandschef eines Modefilialisten in der Schweiz gesprochen. Es ging natürlich um die Wirtschaftskrise. Er war gut gelaunt und ist froh darüber, dass sein Unternehmen im Branchendurchschnitt besser dasteht als andere. Wir haben auch die Antwort auf die große Frage gesucht, wann es denn wohl wieder aufwärts gehen mag. Er sagte: „Frühestens in 18 Monaten. Das ist aber meine persönliche Meinung.“
Ich teile diese Einschätzung, vorausgesetzt es passieren nicht noch irgendwelche Katastrophen. Vor einigen Monaten gingen realistische Prognosen davon aus, dass es im Herbst 2010 so weit sein könnte. Die Entwicklung in den USA ziehen wir hier etwa ebenfalls 18 Monate später nach. Die Frage ist dabei: Ist in den USA die Talsohle schon durchschritten. Wahrscheinlich nicht.
Es wird zwar immer wieder im Einzelhandel beteuert, dass die Krise beim Konsum noch nicht angekommen ist. Irgendwie traut man dem Braten aber nicht. Zudem: Vielleicht wäre es besser, wenn man sie schon spüren würde, dann wäre vielleicht auch der Aufschwung näher.
Die Lufthansa kam gestern aus der Deckung und hat deutlich gemacht, dass man jetzt die Kosten ins Visier nehmen müsse. Flugzeuge werden stillgelegt, es werden keine neuen gekauft, die Mitarbeiter müssen sich auf Einschnitte einstellen. Diese Meldungen werden nicht abreißen in den kommenden Monaten. Leider.
Interessantes gibt es auch bei Arcandor. Denen ist der Generalbevollmächtigte Piepenburg abhanden gekommen. Er sah bei Sal. Oppenheim keine Bereitschaft, ins Risiko zu gehen. Da hat er jetzt auch keine Lust mehr, den Konzern auf eine Insolvenz in Eigenverwaltung vorzubereiten. Das ist ein schlechtes Signal aus und für Essen.
Alles zusammengenommen: Das Tal ist tief, breit und lang.
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