Gelesen 18: Porträtfotografie Style Guide

Porträtfotografie Styleguide

Porträtfotografie Style Guide

Das Fotografieren von Menschen – allein oder in ihrer Umwelt – ist die Königsklasse der Fotografie. In der Porträtfotografie geht es immer auch um die Beziehung von Fotograf und Model – um Kommunikation. Und das Foto ist schließlich das Ergebnis dieses Zusammenspiels. Wer als ambitionierter Fotograf Menschen nicht nur einfach ablichten möchte, sondern wirklich gute oder gar perfekte Porträts machen möchte, muss erfahrenen Fotografen (nicht unbedingt Profis) über die Schulter und auf die Displays schauen oder das eine oder andere Buch studieren.

Mit dem „Porträtfotografie Style Guide“ von Peter Travers und James Cheadle aus dem mitp Verlag ist jetzt ein Rezeptbuch erschienen, das verschiedene Porträtstile vorstellt und für insgesamt 60 Porträts beschreibt, wie sie entstanden sind, welche Bedingungen herrschten und welche Einstellungen an der Kamera vorgenommen wurden. 3D-Skizzen geben den Set-Aufbau wieder.

Das Buch ist in der Edition Profifoto erschienen. Das macht auch den Anspruch deutlich. Es können durchaus auch Profis noch etwas lernen – vor allem hinsichtlich des Themas Beleuchtung. Cheadle arbeitet gern mit Kunstlicht. Neben seinen Fotos sind u.a. auch Bilder von Bronia Stewart, Daniel Milnor, Ben Brain und Joe Giron vertreten – dann kommt auch mal die Freunde von Available Light zu ihrem Recht. Ambitionierte Hobby-Fotografen, die bereits über eine kleine Studioausrüstung (Blitzanlage, Leuchten und Hintergünde) verfügen oder bereit sind, sich in ein Studio einzumieten, finden in diesem Buch reichlich Inspiration. Eins-zu-eins kann man die Vorgaben dennoch nicht übernehmen, da die konkrete Einstellung von Blitzen und Leuchten nicht verraten wird. Das muss dann jeder individuell ausprobieren.

portraet23

Eine Doppelseite aus dem Buch Porträtfotografie Style Guide, Thema Fashion.

Die Fotos zeigen mehr oder weniger prominente Menschen. Es handelt sich in der Regel um konkrete Auftragsarbeiten. Obwohl die Texte sehr knapp gehalten sind, werden interessante Details zu den Bedingungen offen gelegt. Das bringt einem näher, wie es sich anfühlt, wenn man als Profi-Fotograf unterwegs ist. Cheadle vermittelt recht gut, wie er seine Erfahrung einsetzt und trotz aller widrigen Umstände zu einem perfekten Ergebnis kommt. Davon kann man auch als Hobby-Fotograf profitieren.

Den Abschluss des Buches bilden dann noch einige How-to-Kapitel, in denen es um Themen wie Belichtung, Schärfe, Messung, Studiobeleuchtung und auch die Auftragsvergabe geht. Einige Worte werden auch noch hinsichtlich der optimalen Ausrüstung verloren. Auch in den abschließenden Kapiteln sind die Texte kurz gehalten. Das führt dazu, dass es inhaltlich etwas oberflächlich bleibt.

Eine Doppelseite aus dem Buch Porträtfotografie Styleguide, Thema Fashion.

Eine Doppelseite aus dem Buch Porträtfotografie Style Guide, Thema Klassik.

„Porträtfotografie Style Guide“ von Peter Travers und James Cheadle bekommt von mir 8 von 10 möglichen Punkten. Manchmal wären etwas konkretere Informationen einfach doch noch besser für ein Rezeptbuch. Dennoch wird ein Füllhorn an Inspiration über den Leser des Buches ausgeschüttet. Anregungen zum Ausprobieren gibt es reichlich.

Peter Travers und James Cheadle, Porträtfotografie Style Guide – Rezepte für professionelle Porträt-Techniken, 2011, mitp, 176 Seiten, 34,95 Euro

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