Schulanmeldung, die 2.
Manchmal wundert man sich nur, manchmal muss man sich auch ärgern – und oft ist der Übergang vom einen zum anderen fließend.
Marc ist ein Kannkind und schon in der Schule angemeldet. Die Vorstellung an der Schule bei der Schulleiterin hatten wir schon im September, auch die schulärztliche Untersuchung haben wir schon im Januar hinter uns gebracht. Alles soweit okay und akzeptiert – von allen Seiten.
Jetzt allerdings habe ich erneut ein Anschreiben des Schulamts im Fach von Marc im Kindergarten gefunden. Da seine Schulpflicht im Sommer 2011 beginnt, sollten wir doch im März in der Schule vorstellig werden.
Ich bin ja durchaus für Datenschutz – allerdings war mir bislang nicht bekannt, dass sogar innerhalb einer Behörde keine Daten fließen dürfen. Die Anschreiben wirken immer hoch technisch. Sie scheinen von einem Drucker zu stammen, der an einem Rechner hängt, welcher wiederum in einem Netz werkt und so Zugriff auf zentrale Datenbanken hat. Der Schein trügt ganz offensichtlich.
So kann man sich nun über das Chaos ärgern, dass in solchen Behörden herrscht. Auch die Umweltbelastung durch sinnloserweise ausgedrucktes Papier ist ein Ärgernis. Genauso störend ist aber auch, dass sich wohl niemand über Prozesse und Effizienz Gedanken macht. Schade eigentlich.
Inhaltlich gibt es auch noch etwas anzumerken: Die Schulämter haben offenbar beschlossen, dass die Kinder nun schon 15 Monate vor dem Einschulungstermin zu Vorstellung in die Schule kommen können. Ich glaube, dass das nicht der richtige Weg ist. Sicher: Es gibt so die Möglichkeit früher einzugreifen, wenn in der Entwicklung der Kinder etwas schief läuft. Allerdings können meines Erachtens nicht ernsthaft Hochrechnungen erstellt werden, inwieweit sich das Kind in den folgenden Monaten noch entwickeln wird, um die Schulreife schon zu diesem Zeitpunkt festzustellen. Auch die schulärztliche Untersuchung soll wohl vorgezogen werden. Eine Ärztin, die solche Untersuchungen durchführt, hat mir gesagt, dass es selbst ein halbes Jahr vor der Einschulung schwierig sei, den Entwicklungsstand aus medizinischer Sicht abschließend zu beurteilen.
Eltern sollten mit vielen Dingen ihre Kinder betreffend sicher viel entspannter umgehen. Aber das Thema Schulreife ist sehr emotional besetzt. Mit dieser neuen Strategie wird der Druck auf Eltern und vor allem Kinder unnötig erhöht.
Bei beiden Themen habe ich einen Gang zurück geschaltet – und wundere mich einfach weiter, vielleicht geht es anderen ja genau so.
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