Schweinegrippe

Ich bin wirklich der letzte, der den Medien eine Macht zuschreibt, die sie wahrscheinlich gar nicht haben. Nichtsdestotrotz gibt es Medienthemen, die sich von der Realität sehr weit entfernen. Manchmal werden dann auch die so genannten Qualitätmedien ihrem Anspruch und Auftrag nicht gerecht, angemessen, hintergründig und umfassend zu informieren. Das hängt dann aber auch mit dem immensen Grundrauschen zusammen, dass alle Medien zusammen genommen erzeugen.

Ich finde die mexikanische Schweinegrippe ist so ein Fall. Erst einige Tage, nachdem das Thema so richtig hoch gekocht ist, wurde gemeldet, dass die Zahl der Opfer in Mexiko doch nicht so hoch war wie zunächst angegeben. Fast zeitgleich wurde berichtet, dass alle Erkrankungen außerhalb Mexikos einen relativ harmlosen Verlauf hatten. Das klingt irgendwie nach einer normalen Grippe. Jährlich sterben in Deutschland mehrere tausend Menschen an der herkömmlichen Grippe. In schlimmen Saisons, wie 1995/96, sind es auch schon einmal 30000.

Also: Die Grippe ist per se gefährlich. Im Moment herrscht Panik. Die Wirtschaftskrise hat Pause. Auch wenn Unternehmen nicht gerade rosige Zeiten erleben. Spaß dürfte im Moment der Pharmazeut Roche haben, der mit Tamiflu täglich in den Medien ist. Ich denke: Aufmerksamkeit hinsichtlich der Schweingrippe ist gut und richtig, Panikmache kann niemand gebrauchen.

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