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Erst so langsam schaffe ich es, die wichtigsten Bücher für die neue Welt zu lesen. Kürzlich habe ich endlich einmal „Tipping Point – Wie kleine Dinge Großes bewirken können“ von Malcolm Gladwell zur Hand genommen. Der Autor schafft es, einigermaßen theoretischen Stoff und zahlreiche hauptsächlich psychologische Studien sehr unterhaltsam zu vermitteln. Noch besser: Er schafft die Verknüpfung zum wahren Leben und echten Phänomen, abseits von psychologischen Labors.
Er beschreibt das Phänomen, dass es oftmals nur kleine Eingriffe braucht, um entscheidende und nachhaltige Veränderungen in Gang zu bringen. Seine wichtigsten Beispiele: das Eindämmen der Kriminalität in New York durch das konsequente Tilgen von Graffitis und das Verändern eines Marken-Images am Beispiel der Schuhmarke Hush Puppies. Häufig benutzt er den Begriff Epidemien und schafft damit die Parallele zu der Verbreitung von ansteckenden Krankheiten. Auch hier führt er Beispiele auf, wie aus einer ansteckenden Krankheit ein Epidemie wird.
Das Fass zum Überlaufen bringen wäre eine weitere Beschreibung für das Phänomen, das ihn umtreibt. Er identifiziert drei Regeln des Tipping Points: das Gesetz der Wenigen, den Verankerungsfaktor und die Macht der Umstände. Wenn hier alles zusammenpasst, dann kann aus einer einfachen Maßnahme eine große Sache werden.
Gladwell präsentiert hier eine Gesellschaftstheorie, die nicht zuletzt hilft, viele Phänomene unserer Zeit zu begreifen. Darüberhinaus macht das Buch Mut, auch einmal selber etwas auszuprobieren. Gerade Unternehmer sollten dieses Werk einmal lesen und sich dadurch motivieren lassen, etwas zu wagen – und damit vielleicht den großen Wurf zu machen.
Das Buch bekommt von mir 8 von möglichen 10 Punkten.
Malcolm Gladwell, Tipping Point – Wie kleine Dinge Großes bewirken, 2002 (urspr. 2000 im Original), Goldmann, 316 Seiten
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