Abstieg vom Gipfel
Der guten Nachricht folgte die schlechte: GM hat Opel aus seinen Fängen entlassen. Die Werke, die Patente, die Technologien gehören wieder dem Rüsselsheimer Autobauer. Eigentlich gute Voraussetzungen für den Opel-Gipfel im Kanzleramt.
Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sprach nach der langen Nacht von einem skurrilen Event. Gleich zu Beginn wurde wohl deutlich, dass Opel nicht eine Finanzierungslücke von 1,5 Mrd. Euro, sondern von 1,8 Mrd. Euro hat. Da war dann sogar die Politik angefressen.
Die 300 Mill. Euro kamen nach Aussage zu Guttenberg wie Jack aus der Kiste. Den Schwarzen Peter hat GM und die US-Regierung, die angeblich nicht gerade die besten Leute geschickt haben soll. Die Bundesregierung gibt zumindest vor, hart zu verhandeln. Wenn das so wäre, dann könnte man den Damen und Herren nur gratulieren.
Klar wird jetzt taktiert. GM hat den Köder ausgeworfen und spürt, dass man dem deutschen Steuerzahler noch mehr Lasten aufbürden kann, wenn man dafür am Ende besser da steht. Der Staat ist bereit. Das wird jetzt zum Bumerang.
Fakt ist: Eine Entscheidung über die Zukunft von Opel wurde noch nicht getroffen. Ripplewood ist aus Regierungssicht draußen. Im Rennen sind noch Magna und Fiat. Die Parteistrategen werden jetzt wieder überlegen, was im Wahlkampf opportun ist. Wenn die Stimmung in der Bevölkerung weiter kippt und damit der Spaß an einer Staatsbürgschaft weiter sinken sollte, dann kommt die Opel-Insolvenz vielleicht doch noch.
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