Gelesen 22: Totentanz
Zwischendrin muss es auch mal wieder ein Buch zur Entspannung sein. Die Laurenti-Krimis von Veit Heinichen bilden eine Reihe, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Diesmal habe ich mir den fünften Fall des Ermittlers aus Triest vorgenommen: „Totentanz“.
Lange vor der Lektüre habe ich die Verfilmung dieses Teils im Fernsehen geschaut – und tatsächlich habe dies zum ersten Mal als störend und abträglich empfunden. Zu stark waren meine vorgefertigten Bilder im Kopf. Und dann weicht das Drehbuch auch noch erheblich von der Vorlage ab. Das ist ja grundsätzlich kein Problem. Allerdings hat es mich hier ganz stark gestört.
Die TV-Filme mit Henry Hübchen in der Hauptrolle sind durchweg hervorragend gelungen – leider hat sich die ARD wegen Erfolglosigkeit gegen eine Fortsetzung entschieden. Auch die Bücher sind großartig – und das mag auch für „Totentanz“ gelten.
Wieder einmal befindet sich Proteo Laurenti darin im Clinch mit den Drakic-Geschwistern. Im Vergleich zu den anderen Büchern geht es in dieser Folge allerdings wahrhaftig um Leben und Tod. Über eine sehr gewagte Wendung steigert sich das Buch zu einem Finale Furioso. Die Umsetzung ist sehr gut gelungen – das gilt auch für die Umsetzung im Film. Diese ist zwar ein wenig anders, passt aber trotzdem sehr gut.
Bei allen lobenden Worten: Ich bin in die Lektüre nicht so entspannt hineingekommen, wie ich mir das gewünscht hätte. Die Bilder im Kopf waren zu stark. Die Enttäuschungen durch die Dissonanzen zu groß. Ist vielleicht ungerecht, allerdings sind für „Totentanz“ nicht mehr als 6 von 10 Punkten drin.
Veit Heinichen, Totentanz, 2009 (Taschenbuchausgabe), dtv, 320 Seiten
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